Unsere Kaninchenzucht

Wir möchten auf dieser Seite etwas auf unsere Kaninchenzucht eingehen. Dabei wollen wir auch kurz die Erbformeln mit ins Spiel bringen, aber nicht jede Einzelheit dieser erklären. Wer möchte, kann tiefergehende Details in einschlägiger Literatur nachlesen.

Wichtig! Unsere Zucht ist zwar nur ein Hobby, beruht aber trotzdem auf den Grundlagen von Gregor Mendel, kurz: den Mendel'schen Regeln.

Da ich mich in die kurzhaarigen Kaninchenrassen (Rexe) verguckt habe und mir dabei die Farbe Castor (siehe unten folgendes Bild) sowie gescheckte Kaninchen (siehe nebenstehendes Bild) sehr gut gefallen, war das Ziel insgeheim vorgegeben: ein Rex in Castor/Weiß.

Diese Farbkombination bei Kaninchen ist meines Wissens nach in Deutschland nicht als Rasse anerkannt, wird aber in den USA als eigene Rasse unter dem Namen "Broken Castor Rex" gezüchtet.

Unsere Ausgangstiere waren:
Ein reinrassiger Rammler "Castor Rex"
und eine normalhaarige gescheckte Häsin der Rasse "Dorfmix" :)

"Dorfmix" ist nicht abwertend gemeint. Sie beinhaltet alles, was man sich unter einem robusten, gesunden, vermehrungsfreudigen, gute Muttereigenschaften habenden und ruhigem Kaninchen vorstellen kann. Und das gefällt mir an einem Kaninchen.

Ich möchte hier kein Buch schreiben, aber auch gerade für Jungzüchter (egal welchen Alters) sehr wichtig, eine kurze einleitende Erläuterung von 4 Begriffen geben, die bei einer Zucht (Vererbung) immer wieder eine Rolle spielen:

1. "dominant": Dominante Erbfaktoren sind be- bzw. vorherrschende Faktoren, die zum größten Teil zu sehen sind und andere unterdrücken können.
Beispiel: Einfarbig dominiert über eine Scheckung oder normalhaarig dominiert über kurzhaarig.

2. "rezessiv": Rezessive Erbfaktoren vererben sich im Verborgenen. So können z. B. Fellzeichnung (Scheckung), aber auch Krankheitsanfälligkeiten, ohne dass sie sichtbar sind, vererbt werden. Diese Erbfaktoren sind Merkmale, die in der einen Verpaarung auftreten (ausbrechen) können und in der anderen nicht.

3. "reinerbig": Reinerbig sind Tiere, die über mehrere Generationen das gleiche Erbgut besitzen, sich im Äußeren gleichen und selbst wieder Nachkommen gleichen Aussehens hervorbringen. Hier spricht man dann auch von "Rasse". Demzufolge auch reinrassig.

4. "spalterbig": Spalterbigkeit liegt dann vor, wenn vorangegangene Generationen unterschiedlichen Rassen angehörten und sich die Nachkommen in Merkmalen unterscheiden.

Die hier gemachten Definitionen sind bestimmt nicht 100% ig, aber beinhalten das Wesentliche.


Jetzt also zu unserer "Zucht" ...
Die Häsin wie geschildert ein "Dorfmix". Was wirklich alles drin steckt - keine Ahnung. Was sie noch für Farbpotenzial hat, ist hier zu sehen: Die Mutter sah so ähnlich aus. Der Vater soll einfarbig gewesen sein. Ihrem Aussehen nach (hasengrau/weiß) hab ich ihr unten stehende Erbformel gegeben. Der Rammler (rechtes Bild), reinrassiger Castor Rex, hat unten stehende offizielle Erbformel.
X
ABCDG K
ABCDG k
ABCDG(y) (k) rex
ABCDG(y) (k) rex

Hier noch eine kleine Erklärung dazu:
Die Buchstaben haben alle ihre Bedeutung, aber dafür gibt es Bücher. Wenn die Buchstaben ABCDG alle in Großbuchstaben geschrieben werden, ergeben sie Hasengrau (wie das Wildkaninchen).
Der Buchstabe K steht für Scheckung. Großbuchstaben sind dominant gegenüber Kleinbuchstaben. Oberhalb des Bruchstriches stehen die Erbinformationen der Mutter. Wie bei der Schecke zu sehen, gibt es Unterschiede in der Formel (K / k). Das muss so sein, denn die Typenschecken - also Tiere, die auch wie eine Schecke aussehen - sind spalterbig. Man kann also nicht einfach zwei Schecken auf einer Ausstellung erwerben, verpaaren und denken, es kommen nur Schecken heraus. Das dominante Gen für Einfarbigkeit ist bei der Typenschecke rezessiv (unterdrückt) vorhanden und wird im Ergebnis in Erscheinung treten.
Wieder so´n Satz. Aber wichtig.


So, nun aber zu oben erwähnter Verpaarung. Theoretisch müssten das die Nachkommen sein.
Ich habe die Formeln um alle Unterschiede erweitert.
ABCDG K Rex
ABCDG(y) k rex
ABCDG k Rex
ABCDG(y) k rex
ABCDG K Rex
ABCDG(y) k rex
ABCDG k Rex
ABCDG(y) k rex
hasengrau; Normalhaar; gescheckt hasengrau; Normalhaar; einfarbig hasengrau; Normalhaar; gescheckt hasengrau; Normalhaar; einfarbig

Und tatsächlich, der Wurf (F1-Generation ) in der Praxis. Es waren 11 Junge: alle hasengrau, normalhaarig, gescheckt und einfarbig.
 

Um jetzt weiter mit Mendel zu gehen, ist in dieser F1-Generation auch mein beabsichtigtes Ziel Kurzhaarigkeit (Rex) enthalten und müsste nach einer weiteren Verpaarung wieder erscheinen. Auch eine kurzhaarige Schecke wäre möglich.
In der nächsten Tabelle sind die Erbformeln in vereinfachter Form dargestellt (nur noch die Teile der Formel, welche sich von einander unterscheiden). Fett geschrieben sind die Anlagen, die von den Elterntieren stammen. Innerhalb der Tabelle sind die theoretisch auftretenden Kreuzungsergebnisse festgehalten.
X
F1
ABCDG K Rex
ABCDG(y) k rex
 
F1
ABCDG K Rex
ABCDG(y) k rex

Möglichkeiten in Fell und Farbe einer F2
  K/ Rex
K/ rex
k/ Rex
k/ rex
K/ Rex KK/ RexRex
einfarbig Normalhaar
Weißling
KK/ Rexrex
einfarbig Normalhaar
Weißling
Kk/ RexRex
gescheckt Normalhaar
Kk/ Rexrex
gescheckt
Normalhaar
K/ rex KK/ Rexrex
einfarbig Normalhaar
Weißling
KK/ rexrex
einfarbig Kurzhaar
Weißling
Kk/ Rexrex
gescheckt
Normalhaar
Kk/ rexrex
gescheckt
Kurzhaar*
k/ Rex Kk/ RexRex
gescheckt Normalhaar
Kk/ Rexrex
gescheckt
Normalhaar
kk/ RexRex
einfarbig Normalhaar
hasengrau
kk/ Rexrex
einfarbig Normalhaar
hasengrau
k/ rex Kk/ Rexrex gescheckt Normalhaar
Kk/ rexrex
gescheckt
Kurzhaar
*
kk/ Rexrex
einfarbig Normalhaar
hasengrau
kk/ rexrex
einfarbig Kurzhaar
Castor Rex*
* Zuchtziel

Laut dieser Tabelle müssten theoretisch bei allen Nachkommen, die aus dieser Verpaarung hervorgehen können, auch Tiere dabei sein, die meinem Zuchtziel entsprechen.

So sah der erste Wurf aus: Es waren 5 Jungtiere...
Schon in diesem ersten Wurf waren 2 Rex-Kaninchen (Kurzhaarfell): 1 einfarbiges Castorfarben und ein geschecktes, wie in meinem Zuchtziel gewollt: castor / weiß.
Hier das 1. gescheckte Tier mit 5 Monaten. Jetzt geht es an die Reinzucht für diesen
"Hohenwalder-Rex". Wir sind gespannt ...
2013

Im Frühjahr wurde eine reinerbige Castor Rex Häsin erworben, um etwas für die "Blutauffrischung" zu tun und eine zweite Linie heraus zu züchten.

 

Verpaart wurde sie mit einem Rammler der
F1- Generation.

Neben normalhaarigen waren auch zwei gescheckte Rex-Häsinnen dabei.

Hier ist ein Bruder des ersten "Hohenwalder-Rex"
zu sehen.

Nicht so Punktscheckig, mehr die Mantelschecke. Aber er wird der Rammler für 2014.

Mal sehen wie sich die beiden Damen und der Rammler in 2014 so machen werden.

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